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Autorenbilddamienescobar

Fuji X100VI: Vom Unboxing zur Streetfotografie.

Aktualisiert: 9. Juli



Gut 5 Monate nach der Bestellung, halte ich sie nun endlich in den Händen. Dank YouTube und der elend langen Wartezeit, in der ich mich schon mit dem Menü und Funktionen vertraut gemacht habe, war die Einrichtung relativ schnell erledigt. Was meine ich damit?? Nun eine solch technisch hochgezüchtete Kamera bietet gefühlt 400 verschiedenste Menüpunkte, mit denen man sie sich so konfigurieren kann wie man es braucht. Bei einer Canon P aus dem Jahr 1959 hat man die Blende, die Verschlusszeit und den Fokus. That's it. 100% mechanisch und simpel..

Um diese Einfachheit auch bei einer X100VI aus dem Jahre 2024 zu erreichen und dennoch das Potenzial voll auszuschöpfen, bedarf es einiger Anpassungen. In diesem Artikel gehe ich auf die wichtigsten Einstellungen ein, welche ich für die Streetfotografie (dem Haupteinsatz-zweck) gewählt habe.


Disclaimer:

Ich zeige hier MEINE persönlichen Änderungen + Einstellungen, welche ich für wichtig erachte. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und Präferenzen, welche unterschiedliche Einstellungen erfordern. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur unterschiedliche Wege zum Spaß am Foto.

Die Gebrauchsanleitung umfasst gut 126 Seiten, daher gehe ich nicht auf jeden Punkt ein.


Direkt nach dem Auspacken.

Zu allererst brachte ich den Display Schutz auf, gefolgt von dem Adapter inkl. UV Filter um die Kamera wetterfest zu bekommen. Das originale "Weather Seal Kit" kostet 109€, das welches ich benutze 24,48€. Als nächstes schraubte ich den sogen. "L-Shape-Handle" von Smallrig an und setzte die neue SD-Karte nebst Akku ein. Kleiner Hack zum Formatieren der SD: Wenn man ca. 2-3 Sek. den Drive/Delete und das hintere Drehrad zusammen drückt, erscheint sofort das Formatieren Menü. Ein Überblick des Zubehörs, welches ich benutze, zeige ich HIER.

Ok, let's go.


Direkt nach dem Anschalten.

Nachdem Sprache, Datum, Zeitzone und Name der Kamera (natürlich RAWDIAMANT) eingegeben sind, geht es direkt ins USB / Netzwerk Einstellungsmenü. Werksmäßig steht die WLAN Verbindung auf 2,4 Ghz. Dies änderte ich sofort auf 5 Ghz. Bluetooth natürlich auch an. Somit ist die Verbindung zur App um einiges schneller und bereit für die erste Amtshandlung nach der Kopplung. Checken nach Firmware Updates; und siehe da, Vers. 1.11 ist verfügbar. Ca. 108 Mb. Erst aufs Handy geladen, dann auf die Kamera. Dauert ca. 3 Minuten. Kamera aus, wieder an und weiter geht's.


Direkt nach dem Firmware - Update,

kommt die Systemoptimierung. Im Power Manangement stelle ich die "Leistung" der Kamera auf verstärkt, die autom. Abschaltung auf 2 Min. und die EFD/LCD Einstellung auf Auflösung. Nun deaktiviere ich ALLE Töne und akustischen Signale im Ton Menü und sage dem IBIS er soll nur aktiv sein bei Aufnahme. Werksmässig ist er nämlich immer an; Ebenso die Funktion PRE-AF. Diese auch umgehend deaktivieren, ansonsten fokussiert die Kamera permanent auch ohne halb durchgedrückten Auslöser. Den Fokusschalter neben dem Objektiv stelle ich auf S (Single). C (Continous) benötige ich nicht und M (Manuell) macht nur an alten analogen Objektiven Spaß. Mit S lässt sich in meinen Augen am einfachsten die Bildkomposition gestalten.


Direkt nach der Systemoptimierung,

stelle ich die restlichen Parameter ein. Wer einmal alle Menüpunkte und deren Funktion sehen möchte, dem seien diese Videos wärmstens empfohlen:


Dies hier ist auf Englisch:

Und dieses auf Deutsch:


Dank denen konnte ich mir im vorhinein schon einen recht guten Überblick der manigfaltigen Optionen verschaffen um letztendlich zu wissen, was für mich relevant ist und was nicht. Mein Ziel war, die Fuji so zu konfigurieren, dass sie mit der Einfachheit einer Canon P bedient werden kann, gleichzeitig aber auch das Potenzial der X100VI voll ausgeschöpft ist. Also einfach gesagt: Eine "immer dabei" Point and Shoot die vieles kann, was mir aber nicht auf die Nerven geht, sondern mich im Hintergrund unterstützt. Quasi, anmachen, Motiv finden, Foto, fertig. Das Fotografieren steht im Vordergrund, nicht die Technik.


Der Einfachheit halber, zeige ich Fotos der Anleitung mit den von mir vorgenommenen Änderungen + Einstellungen.

Darunter erläutere ich kurz warum und weswegen.



Bildqualitäts - Einstellung

Als Bildqualität habe ich L 3:2 und zeichne in Fine + RAW (die RAWs in verlustfreier Kompression) auf.

Das Thema Filmsimulationen finde ich spannend, aber zur Zeit bin ich dabei mich in die Thematik einzuarbeiten. Bei den ersten Fotos testete ich die verschiedenen Fuji Simulationen einmal am Bildschirm in Lightroom durch. Sehr interessant.

Wenn ich meine bevorzugten Simulationen gefunden habe, werde ich in Zukunft eine Filmsimulationsreihe aufnehmen. Auch andere sogen. Reciepes klingen sehr verlockend. Bei den heutigen Filmpreisen immer eine Rolle Kodak Portra 160, Kodak Ultramaxx 400 diverse Ilford Filme und sonstige Lieblingsfilme dabei zu haben, klingt zu schön um wahr zu sein. Bin sehr gespannt und werde auch mal einen direkten Vergleich zwischen Original Analog Film und der Simulation angehen!

Die ganzen "Reciepes" gibt es übrigens HIER bei fujixweekly.




AF/MF - Einstellung

Hier wähle ich Einzelpunkt da sonst der Hybrid Sucher ERF nicht funktioniert.

Die Gesichts und Objekterkennung habe ich auf Tasten gelegt. Schnell zu und abschaltbar.

Der Touchscreen Modus AF ist ganz praktisch bei geklapptem Display (z.B. bodennah oder über Kopf)

Fokuspunkte sind bei mir 117. Hat die Kamera nicht so viel zu rechnen und ist etwas schneller.




Aufnahme - Einstellung

AE Messung mittenbetont nehme ich weil zumeist völlig ausreichend und perfekt in Gegenlichtsituationen (mit AE Messspeicher).

Autom. ISO Einstellungen:

1) 125-12800 min. 1/30 Meine Standard Einstellung Street. Bei Tageslicht Top (die 1/30 nimmt sie da fast nie) und wenn es dunkler ist, z.B. U-Bahn Haltestelle schön für schlieren (HIER ein paar Beispiele) etc.


2) 125-12800 min. 1/125 Party, Konzerte, Events, Menschen und Motive mit viel Bewegung.


3) 125-12800 min. 1/500 Tiere der Großstadt (Tauben, Enten, Hunde) und schnelle Bewegungen wie Fahrzeuge, Wasser (Regen), Tänzer o.ä.


Und was wenn die Kamera sich für ISO 12800 entscheidet?? Sind die Bilder da nicht komplett verrauscht?? Nun in den meisten Fällen geht es bei den seltenen Aufnahmen mit 12800 um die Atmosphäre, nicht um Details. Bei einem Konzert z.B. ist mir ein rauschiges Foto lieber als gar keins. In Schwarz/Weiß kann das sehr gut aussehen. HIER eine kleine Auswahl meiner Konzertfotos. Da ich aus der analogen Fotografie komme, macht mir persönlich Rauschen gar nichts. Will sagen: An meiner Kamera ist ISO auf Auto mit maximalem Wert. HIER geht es zum ersten Konzert, welches ich mit der Fuji fotografiert habe:




Display - Einstellungen

View Mode: Augensensor + LCD B. Einstellung

Die Bildvorschau ist tatsächlich bewusst bei mir ausgeschaltet. HÄ?? Warum?? Nun ich komme, wie bereits erwähnt, aus der analogen Fotografie und dort sieht man das fertige Bild erst nach Tagen, manchmal Wochen. Den Anspruch ein Foto zu machen und zu wissen, es ist gut so wie es ist, ohne es gesehen zu haben, möchte ich mir beibehalten. Wenn ich es doch sehen will drücke ich kurz auf Play. Ansonsten sehe ich erst am Rechner, ob und wie das Foto geworden ist. Diesen Reiz muss man mögen.




Tasten/Rad - Einstellung + Power Management

Fokushebel-Einstellung: Bei Drücken wähle ich auf Mitte zurücksetzen und bei Neigen, Aus. Das heißt wenn ich den Fokuspunkt mal (durch Touch oder so) woanders gesetzt habe, kann ich ihn mit einem Klick wieder in die Mitte bekommen.

Auslöser AF und AE sind an, d.h. beim halb Durchdrücken wird fokussiert und die Belichtung bestimmt. Bei oben genannten Gegenlichtsituationen (Sonne scheint durch Bäume, Reflektionen o.ä.) habe ich die AE/AF Lock Taste nur mit AE Speicherung belegt; somit kann ich auf den Bereich belichten der sichtbar sein soll, drücke die AE/AF Lock Taste, halte sie gedrückt während ich den richtigen Bildauschnitt wähle, drücke den Auslöser halb durch zum Fokussieren und dann ganz durch um das Foto zu machen. HIER ein Beispiel dafür.

Bei Leistung gehe ich auf verstärkt und bei EVF/LCD Leistungs Einstellung wähle ich Auflösung.




Netzwerk-/USB - Einstellungsmenü

In einem Untermenü von Bluetooth-/Smartphoneeinstellung kann man die Ghz Zahl des WLAN ändern. Werksmäßig steht sie auf 2.4 Ghz. Dieses als eine der ersten Änderungen auf 5 Ghz umstellen. Bluetooth natürlich auch an. Dann ist die Verbindung zur App um einiges stabiler und schneller.

Beim Verbindungsmodus am besten USB RAW-Konverter wählen; sonst erkennt das X RAW Studio Programm die Kamera nicht. Um die Bilder auf den Rechner zu bekommen nehme ich die SD immer aus der Kamera. Hat etwas von Film wechseln..;-)


So, nun heißt es, die Kamera ist eingestellt, (in meinem Fall) die drei Fragezeichen auf den Ohren , Akkus in der Tasche und raus geht es auf die Strasse. Die Motive sind bereits da, man muss sie nur finden! HIER sind ein paar Fotos des ersten Tages zu sehen.

Falls Euch der Artikel gefallen habt, oder noch Fragen offen sind, lasst gerne einen Kommentar da!!


Greetz Dominik




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